Fragen zur Gebührenerfassung mit PC und Drucker

Kurzwahlverzeichnis in diesem Abschnitt:

  1. Allgemeines
  2. Konfiguration der Gebührenauswertung
  3. Tips zum TSR-Programm
  4. Auswertung über Druckerport (PC)
  5. Tips zur Erfassung per KIT 1000 finden Sie in einem eigenen Abschnitt
  6. Programme anderer Anbieter für DOS und Windows

1. Allgemeines:

Ich bekomme immer wieder Anfragen darüber, wie man zu den Gebührendaten kommt. Also versuch ich hier noch mal alles zusammenzustellen, was man falsch machen kann:

Grundsätzliches:

  1. Für die Gebührenerfassung müssen Sie mindestens eine der beiden Tarifinformationen von der Telekom bekommen. Entweder die Tarif-Information A während des Gespräches (AOCD) oder Information B am Ende der Verbindung (AOCE - im Komfortanschluß enthalten).
  2. Gehen Ihnen nur hin und wieder mal ein paar Einträge verloren, dann kann das auch an einem Fehler liegen der bis einschließlich Version 1.11-B mitgespielt hat. Mehr dazu im Kapitel zum Kit-1000. Betroffen davon waren vor allem Verbindungen von Modems.

A) Speicherung mit KIT-1000:

  1. Diese Erweiterung schießt den Puffer der Druckerausgabe nicht mit ein. Es bleibt bei der Speicherung von maximal zehn Einträgen in der Version 1.0x.
  2. Grundsätzlich werden die Daten des KIT-1000 über die gleiche RS-232 Schnittstelle gehandhabt wie die Konfiguration. Für die Kommunikation mit der Anlage und zur Auswertung der Daten wird ein DOS-Programm zum Gebührenkit mitgeliefert (GEB_AUSW.EXE). Weitere Programme können wir von fleißigen Programmierern erwarten.
  3. Per Telefonbefehl können Sie die KIT-Daten dennoch auf dem Drucker-Port ausgeben (#86) und löschen (#87). An die Anruferliste kommen Sie so nicht.
  4. Das im Lieferumfang zur Anlage enthaltene TSR-Programm (EURACOM.EXE, QUANTE.EXE usw.) ist nicht in der Lage die KIT-Daten zu verarbeiten, es kann sie bestenfalls auf den parallelen Drucker des PC umleiten.
  5. Eine weitere Konfiguration in der Anlage ist für die Erfassung via KIT-1000 nicht notwendig.
  6. Mehr zum KIT-1000 und eventuellen Problemen damit finden Sie in einem eigenen Abschnitt.

B) Erfassung via Drucker/PC ohne KIT-1000:

  1. Die Gebührendaten werden unmittelbar nach einer Verbindung zu einem externen Teilnehmer am Drucker-Port der Anlage ausgegeben.
  2. In der Konfiguration der Anlage müssen Sie, für den Teilnehmer für den Sie Gebührendaten erhalten wollen, die Ausgabe auf Drucker einstellen. Auch wenn Sie keinen Drucker haben - Ihr PC soll hier den Drucker "nachbilden".
  3. Verbinden Sie die Anlage mit dem PC nur dann, wenn der PC mit Software dazu bereit ist Daten zu empfangen oder, besser noch, wenn Sie vom Programm dazu aufgefordert werden. Jede kurze Störung auf der Verbindungsleitung kann bereits das Senden der Daten - und damit einen Datenverlust - hervorrufen.
  4. Wenn Sie keine Gebührendaten erhalten, dann prüfen Sie zunächst den Übertragungsweg. Hierzu starten Sie das TSR-Programm mit dem Parameter /L1 (für Drucker an LPT1) um alle empfangenen Daten auf Ihrem am PC angeschlossenen Drucker auszugeben oder starten und konfigurieren Sie mein Gebührenprogramm so, daß es die Daten direkt am (richtigen) COM-Port des PC empfängt. Haben Sie die Einstellungen vorgenommen, dann geben Sie an einem internen Telefon den Befehl #83. Im Falle des TSR-Programmes muß jetzt sie Anlagensumme auf dem Drucker ausgegeben werden, im zweiten Fall, mit meinem Gebührenprogramm , muß sich ein Fenster öffnen mit dem gleichen Inhalt.
  5. Überprüfen Sie nochmals die Zuordnung von COM und Interrupt. Mehr dazu unter Tips zum TSR-Programm
  6. Verfügen Sie über einen Drucker mit seriellem Interface oder einen Schnittstellenwandler von seriell auf parallel, dann versuchen Sie es mal damit. Eventuell können Sie sich ein solches Gerät leihen.
  7. Ist der Versuch unter 4. bzw. 6. positiv und erhalten Sie auch die Daten kommender Anrufe, dann sollten Sie ein ISDN-Telefon (eventuell auch leihweise, falls nicht vorhanden) direkt am NTBA anstecken und den Empfang der Gebührendaten überprüfen (auch seitens der Telekom sollen schon Fehler gemacht worden sein).

Welche Gebührendaten werden an welchem ISDN-Anschluß erfaßt?

An einem Basis- bzw. Standardanschluß ist die Gesprächserfassung sehr dürftig. Da keine Gebührendaten von der Vermittlungsstelle kommen, werden nur kommende Gespräche von Teilnehmern erfaßt die ihre Rufnummer übermitteln. Besser wird es schon am Komfortanschluß oder wenn Sie die Übermittlung der Daten im laufenden Gespräch bestellt haben. Hier lassen sich alle gehenden und alle kommenden Gespräche aus dem ISDN wie auch von analogen Teilnehmern registrieren, soweit sie ihre Rufnummer an ISDN-Teilnehmer übermitteln (auf Antrag bei der Telekom auch für analoge Teilnehmer an einer digitalen Vermittlungsstelle möglich!). Die Erfassung von Gesprächen von und zu "einfachen" analogen Anschlüssen erfolgt erst ab Version 1.10.

Fehler in der Datenübertragung?

Sollten Sie bei der seriellen Übertragung der Konfigurationsdaten häufig mit CRC-Fehlern konfrontiert werden, dann werden Ihnen wohl auch hin und wieder Gebühreneinträge verlustig gehen. Dies deutet auf Störungen auf der RS-232 hin. Leider ist die RS-232 eine unsymmetrische - also Ground-bezogene - Schnittstelle. Störpotentiale zwischen Anlage und PC sind daher leicht auf dem Nutzsignal zu finden. Grundsätzlich sollten Sie ein abgeschirmtes und verdrilltes Kabel einsetzen. Werden Sie dadurch die CRC-Fehler nicht los, dann versuchen Sie Ihr Erdungskonzept zu verändern (Fernmeldeerde und Schutzerde PC).

Darüber hinaus könnte es ein generelles Problem sein, wenn Sie die Firmware Version 1.11-a haben. Hier hat sich ein Bug in die serielle Schnittstelle eingeschlichen.

Einiges zu den Summenzählern:

Wenn man auf die Gebührenauswertung per Summenzähler angewiesen ist, sollte man diese vor einem Firmwaretausch auslesen. Speziell beim Update von 1.03 auf 1.05 werden diese gelöscht. Natürlich auch auf 2.0

Es gibt keine Möglichkeit zur Rücksetzung der Summenzähler per PC-Konfigurator.

Ist im Dialogfeld "Gebührenauswertung konfigurieren" unter "Verrechnungsfaktor/Grundfaktor" eine Null eingetragen, werden auch per Summenzähler keine Gebühren erfaßt.

Die Gebührenimpulse verursachen ein störendes Knack-Geräusch. Liegt hier ein Fehler vor oder kann man das Geräusch irgendwie abstellen?

Leider nicht. Die Anlage sendet ein sauber aufgeschaltetes 16-kHz-Signal. Da die Leitungen zum internen Telefon relativ kurz sind, wird es auch kaum verschliffen oder gedämpft. Reagiert nun ein entsprechendes Filter in einem Telefon nicht schnell genug, kommt es zu diesem Knacken. Abhilfe ist höchstens durch Modifikation der Hardware möglich. Die neuen Anlagentypen sollen hier verbessert sein.

Ich habe ein Gespräch mit #4 von einem anderen Telefon herangeholt. In der Auswertung für die kommenden Verbindungen erhalte ich aber nur das >AVA<, also das Zeichen, daß die Verbindung nicht zustande kam. Ist das ein Fehler?

Ganz offensichtlich - und leider wohl bisher nicht aufgefallen. Er setzt sich seit der 1.0? bis in die 1.11-B fort.

2. Konfiguration der Gebührenauswertung:

Es werden zwar kommende (ISDN) Anrufe in der Gebührenerfassung am PC registriert, aber nicht die gehenden Gespräche. Was ist falsch?

Generell werden die gehenden Daten nur erfaßt wenn Sie Gebühreninformationen von der Telekom erhalten (AOCE oder AOCD).

Sie müssen für die Ausgabe der Daten die Ausgabe zum Drucker aktvieren [X] und zwar für jeden Teilnehmer den Sie erfassen wollen.

Überprüfen Sie nach Möglichkeit den Erhalt der Gebührendaten mit einem ISDN-Telefon direkt am NTBA. Nur so können Sie sicherstellen zu allen B-Kanälen wirklich die Daten zu erhalten.

3. Tips zum TSR-Programm:

Im Lieferumfang der ersten Versionen war noch ein kleines DOS-Programm beigelegen, welches die Daten am Druckerausgang der Anlage empfangen und Abspeichern konnte. Neueren Versionen fehlt dieses Programm, kann man aber durch diverse andere Programme - vorwiegend aus der Sharewareszene - ersetzen.

Die Gebührenauswertung funktioniert nicht. Der PC nimmt keine Auswertung vor wenn ich den Port COM2 eingestellt habe. Was habe ich falsch gemacht?

Der Aufruf des Programms EURACOM.EXE (Ver.: 1.0) ist falsch. Die Zuordnung von COM-Port zu Interrupt ist nicht richtig wenn nur der Parameter /C2 eingegeben wurde. Rufen Sie das Programm mit zwei Parameter auf um Port und Interruptrequest (IRQ) zu vereinen:

Starten Sie das Programm nicht über einen Aufruf mit Pfadangabe. Wechseln Sie zunächst in das richtige Verzeichnis und starten Sie dann das Programm.

Dabei sollte man sich auf die IRQ s 3-7 beschränken. Hinweis: Entgegen der Angabe in einer älteren Gebrauchsanweisung läuft die Gebührenübertragung an den PC auch mit 9600Baud, 8 Bit, No Parity und 1 Stop-Bit (8N1). Pro Gebühreneintrag werden maximal 67 Byte als ASCIZ übertragen.

Mit welchen Programmen kann ich noch am PC arbeiten wenn das TSR-Programm EURACOM.EXE läuft?

Auf DOS-Ebene sollten keine Probleme auftreten. Natürlich ist es nicht möglich mit einem Programm zu arbeiten welches die gleiche Schnittstelle (COM1 oder COM2) benutzt. Die Version 1.0 von EURACOM.EXE scheint sich jedoch nur bedingt mit MS-Windows zu vertragen. Das Programm muß aus Windows heraus gestartet werden (z.B. in der Autostart-Gruppe), sonst können die Informationen verschwinden.

Ist das TSR-Programm auch in der Lage die Daten aus dem erweiterten Gebührenspeicher (KIT 1000) zu verarbeiten, die ich mit dem Telefonbefehl <#86> an den PC schicken kann?

Nein, jedenfalls nicht bis einschließlich der Version vom 13.6.96.

Als Alternative zum TSR-Programm und der Gebührenauswertung im Original biete ich Ihnen ein von mir geschriebenes DOS-Programm an. Dies erfaßt die Gebühren auch ohne TSR (EURACOM.EXE) und dieses Programm können Sie auch in einer DOS-Box unter Windows und sogar unter OS/2 laufen lassen. Eine Version für einen XT steht auch zur Verfügung. Download (AT- und XT-Version) über http://www.euracom.de/geb-dos.htm. Eine Beschreibung im PDF-Format gibt s auch dazu. Download GEB-DOC.PDF In dieser Beschreibung finden sich auch ein paar Tips für die Verbindung PC/Anlage.

4. Auswertung über Druckerport:

Was passiert wenn die Gebührenauswertung an den Drucker erfolgen soll und es ist kein Drucker angeschlossen bzw. dieser ist nicht bereit?

Nach Aussage von Ackermann kann die Anlage in der Version 1.0x bis zu zehn Verbindungsinformationen speichern und sie später, nach Anschluß des Druckers (oder PC), ausgeben. Diese Lösung ist jedoch nicht sehr zuverlässig. Hin und wieder geht ein Eintrag verloren oder sogar alle. Es besteht der Verdacht, daß sich bei einer Speicherung von mehr als zehn Einträgen die Anlage total aufhängt (kein Reset über #*9999# mehr möglich) - zumindest mit F/W-Ver. 1.06 war dies zu beobachten.

Wenn ich über die Kurzwahl einen Teilnehmer anrufe bekomme ich keine Gebührenauswertung. Weder am Ende der Verbindung noch, wenn von der Telekom geschaltet, die laufenden Gebühren. Wo liegt der Fehler und wie kann das behoben werden?

Software-Bug in der Anlage. Ab Version 1.06 behoben

Ich kann die Gebührenauswertung nicht mehr drucken oder es kommt nur die Überschrift (mit KONFIG.EXE Version 1.04 vom Jan. 96).

Dieses Problem bestand mit der Version 1.03 nicht. Benutzen Sie zum ausdrucken die alte Programmversion. Behoben mit Version 1.04 vom 1.2.96.

In der Gebührenauswertung erscheinen zwar die Einheiten aber nicht die Gebühr für das Gespräch (mit KONFIG.EXE Version 1.04 vom Jan. 96).

Lesen Sie (wie bei Ver. 1.03) die Konfiguration vom Datenträger ein bevor Sie in die Gebührenauswertung gehen. Dann erscheinen auch die Gebühren wieder. Ist zwar nicht so gedacht, funktioniert aber (macht auch keinen Sinn, da die Info von der Anlage kommt). Behoben mit Version 1.04 vom 1.2.96.

Wie komme ich an die Gebührendaten wenn der PC/Drucker nicht angeschlossen war?

Prinzipiell werden in der Anlage bis zu 10/11 Datensätze gespeichert wenn keine Ausgabe möglich ist. Wird die Anzahl überschritten, werden die Daten gelöscht (also kein FIFO-Prinzip) und, wenn wieder möglich, eine Fehlermeldung über die RS-232 abgegeben (Drucker nicht bereit. Datenverlust möglich).

Wenn Sie versuchen wollen die Daten auszulesen, müssen Sie die Verbindung zum Drucker/PC herstellen und auf dem PC das Programm EURACOM.EXE starten (Parameter beachten, s. dazu auch oben). Dabei sollte man aber darauf achten, daß zuvor kein anderes Programm die handshake Signale so gesetzt hat, daß die Anlage das Senden beginnt (an einem Modem leuchtet RTS und DTR). Dann gehen die Daten in s leere. Notfalls zuvor neu booten. Zuverlässig ist dieses Vorgehen aber auch nicht, hin und wieder gehen Einträge verloren. Eventuell muß die Verbindung zur Anlage auch erst dann hergestellt werden, wenn der PC mit dem Gebührenprogramm bereits läuft. Beim Boot-Vorgang kann es passieren das RTS auch gesetzt wird, die Anlage die Daten sendet, aber keiner hört zu.